Virtuelles Kraftfahrzeug Museum Austria

Steyr

Österr. Waffenfabriks Gesellschaft / Steyr-Werke AG

Schon in den letzten Kriegsjahren des 1. Weltkrieges war den Verantwortlichen der Österr. Waffenfabriks Gesellschaft AG,(die aus der Josef Werndl-Waffenfabrik hervorgegangen war und eine der wichtigsten Waffenfabriken der Mittelmächte war) bewusst, dass mit Ende des Krieges ein neuer Produktionszweig gefunden werden musste, um das Überleben des Betriebes zu sichern.

So wurde bereits 1916 der Entschluss zur Errichtung einer großen Automobilfabrik in Steyr gefasst. Hans Ledwinka, der bereits da- mals einen ausgezeichneten Ruf genoss, wurde im Jahr 1917 als Chefkonstrukteur nach Steyr geholt und innerhalb kürzester Zeit gelang es, das erste Fahrzeug, das sogenannte Waffenauto, den Typ II, im Jahre 1920 auf den Markt zu bringen. Es musste alles neu und in Eigenregie entwickelt werden: Fahrgestell, Aufbau, Motor, Ge- triebe, Achsen, etc. Es erscheint heute nahezu unglaublich, dass dies in nur drei Jahren gelang. Die Qualität und Präzision der Waffenschmiede schlug sich so auch beider Autoproduktion nieder. Die Weiterentwicklung des Typs II in die Typen V, VI und VII und mit dem für Sportzwecke modifizierten 6-Zylinder-Reihenmotor für den Rennwagen Typ Klausen·Sport, der seinerzeit viele Rennen ge- wonnen hat, festigte den guten Ruf der "Waffenautos". Auch mit einem 4·Zylinder Motorwagen,dem Steyr IV, versuchte man in der Mittelklasse Fuß zu fassen; der Erfolg der großen Steyrwagen blieb dem kleinen Steyr aber verwehrt.

1926 erfolgte die Umbenennung der Österr. Waffenfabriks Gesell- schaft in Steyr-Werke AG. Die Typenreihe der Pkws wurde mit dem Steyr XII, XVI und XX fortgesetzt.

1929 wurde Ferdinand Porsche als Chefkonstrukteur nach Steyr ge- holt. Er konstruierte ein großes Luxusfahrzeug, den Typ Austria, von dem nur drei Prototypen gebaut wurden, und beeinflusste die Schaffung des Steyr XXX, verließ aber bald darauf die Steyr ­ Werke. Der Typ 30 wurde in verschiedenen Variationen und unter dem Namen 430, 530 und 630 von 1930 bis 1939 gebaut.

Eine weitere Änderung des Firmennamens der Steyr-Werke erfolgte durch die Fusion mit der Austro-Daimler-Puchwerke AG (Austro Daimler und Puch fusionierten 1928) im Jahre 1934 zur Steyr-Daimler-Puch AG.

Weiter >>> Steyr Daimler Puch AG
Lisl Mesicek - ÖGHK

AnnoBeschreibungHeute
Steyr II "Waffenauto"
Ps/kW: 40/29, 3325ccm, 6Zylinder 4Takt-Reihenmotor, Ventile hängend mit obenliegender Nockenwelle (OHC), Leergewicht: ca 1300kg, Höchstgeschwindigkeit: 100km/h,
Bauzeit: 1920 - 1924,
Stückzahl: 2.150,
Steyr XII 6/30Ps
Ps/kW: 30/22, 1568ccm, 6Zylinder 4Takt-Reihenmotor, Ventile hängend (OHV), Leergewicht: ca 1110kg, Höchstgeschwindigkeit: 85km/h,
Bauzeit: 1925 - 1929,
Stückzahl: 11.124,
Steyr XX 8/40Ps
Ps/kW: 40/29, 2070ccm, 6Zylinder 4Takt-Reihenmotor, Ventile hängend (OHV), Leergewicht: ca 1780kg, Höchstgeschwindigkeit: 90km/h,
Bauzeit: 1929,
Stückzahl: 2.900,
Österreichische Kraftfahrzeug Pioniere und Konstrukteure

I Impressum/Danksagung I Kontakt I Linkliste I Disklaimer I