Spitz - Automobile
Arnold Spitz, seit 1895 als Repräsentant für DeDion. Dann Benz und Mercedes war in Wien IX., Schlickgasse 3 tätig und versorgte die neu gegründete Fa. Gräf & Stift mit Aufträgen.
Der Name Spitz ist im Zusammenhang mit der österreichischen Automobilgeschichte fast in Vergessenheit geraten. Nur mehr wenigen Interessierten ist er ein Begriff. Zu lange liegt die Erzeugung der Spitz Wagen zurück und dennoch hatten sie einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der heimischen Autoindustrie und im speziellen auf die Geschichte der GRÄF & STIFT AG .
Der Namensgeber war Arnold Spitz, geboren 1858 in Gilgenberg / Niederösterreich. Wann und wie er seine berufliche Laufbahn begonnen hat ist nicht mehr feststellbar. In der Ausgabe vom 15. Juli 1900 ist in der "AAZ" zu lesen: " als langjähriger Repräsentant der Wiener Benz-Vertretung übernahm er 1898 die Vertretung von Dion und Bouton und schon im Herbst desselben Jahres bezog er die Räumlichkeiten in Wien 9, Schlickgasse 3"
Seltsamerweise meldete er seinen "Kommissionshandel mit Automobilen" aber erst am 9. Februar 1901 an. Vorher hatte er lediglich einen "Betrieb mit Börsengeschäften" bei der Gewerbebehörde angemeldet. Arnold Spitz war aber bestimmt einer der ersten Stunde, wenn nicht überhaupt der erste, der eine Garage nach französischem Vorbild betrieb. Darunter verstand man damals ein Verkaufslokal wo nicht nur Autos und deren Ersatzteile verkauft wurden, sondern man auch Information über allfällige Service- u. Reparaturarbeiten bekam oder aber auch nur mit Gleichgesinnten plaudern konnte.
Arnold Spitz war aber nicht nur Händler, sondern er entwickelte auch eigene technische Ideen. So meldete er am 9.12.1900 gemeinsam mit Oskar Pollak in Frankreich ein Patent an, wonach bei einem Auto nicht nur die Vorderräder, sonder über ein Gestänge auch die Hinterräder mitgelenkt werden. Damals war für die Umsetzung in die Praxis allerdings keine Notwendigkeit gegeben und es verstaubte in einer Schublade. In Abwandlung erlebte es eine Renaissance in den 70er Jahren bei den Flugfeldbussen der ÖAF GRÄF & STIFT AG und natürlich bei Baumaschinen und anderen Förderfahrzeugen, wo eben extreme Wendigkeit gefragt ist. Vor einigen Jahren propagierten einige Pkw-Hersteller die mitlenkende Hinterachse als Weltneuheit und technische Sensation. Im Grunde aber ein alter Hut aus der österreichischen Automobilgeschichte
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Stefan Reitgruber - Verein zur Förderung der historischen Fahrzeuge der österreichischen Automobilfabriken
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