Gräf & Stift Am 6.Juli1896 eröffnete Carl Gräf mit seinen Brüder Heinrich und Franz eine Fahrradwerkstätte im 9. Wiener Gemeindebezirk, Nussdorferstrasse 19. Die drei Brüder hatten jeder ein Handwerk erlernt, Carl war Schlosser, Heinrich hatte das Elektro- und Mechanikerhandwerk erlernt und Franz war Wagner. Sie beschäftigten sich aber nicht nur mit der Reparatur und Erzeugung von Fahrrädern, sondern bauten neben dem Tagesgeschäft auch motorisierte Tandemräder und versuchten sich auch als Autobauer. Ihr Erstlingswerk war ein Kleinwagen, damals als Voiturette bezeichnet. An diesem Kleinwagen wurden viele, damals revolutionäre Ideen umgesetzt. Für das Getriebe und Differential wurde schon Aluminium verwendet. Heute eine Selbstverständlichkeit, damals eine Novität. Für den Antrieb kauften sie von Wiener Vertreter von De Dion Bouton, Arnold Spitz, einen 3,25 PS starken Einzylindermotor. Die Anordnung des quer zur Fahrtrichtung eingebauten Motors und die Getriebe und Differentialanordnung stellen den Vorläufer der heute üblichen Antriebsblöcke dar. Die revolutionärste Idee war aber der Vorderradantrieb. Die Brüder Gräf bauten den ersten funktionierenden Vorderradantrieb der Welt. Sie meldeten diesen Antrieb am 21. Februar 1900 zum Patent an. Wenn man bedenkt, dass heute mehr als 80 % aller PKW mit diesem Antriebssystem ausgerüstet sind, kann man ermessen wie weit die Brüder Gräf ihrer Zeit voraus waren.
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Stefan Reitgruber - Verein zur Förderung der historischen Fahrzeuge der österreichischen Automobilfabriken
Unter der neuen Firmenbezeichnung ÖAF-Gräf & Stift AG setzt sich die Geschichte fort.
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