Grazer Motorenwerke AG Puntigam bei Graz (1926-1932) Die Grazer Motorenwerke A.G. in Puntigam brachte 1926 eine von Ing. Karl Schüber entwickelte 174 ccm Werksrennmaschine mit Zweizylindermotor und obenliegender Nockenwelle hervor, die Austro-Motorette genannt wurde. Ebenfalls von Karl Schüber entwickelt wurde der erste 350 ccm Einzylinder-Zweitaktmotor mit Membraneinlasssteuerung, der in der Bauserie Titan verwendet werden sollte. Die erste Titan stellte das Grazer Motorenwerk 1926 auf der Wiener Herbstmesse vor. Dieser Vorserientyp hatte einen querliegenden Auspufftopf und in der Tankbeschriftung das Wort "Titan" in einem Rhombus. In dieser Ausstattung kamen aber die Titan ab 1927 nicht in den Verkauf. Dem ab 1927 hergestelltem Serienmodell Titan folgte ein Jahr später das Sportmodell. Obwohl die Titan aufgrund ihrer moderneren Motorentechnik fast die doppelte Leistung gegenüber einer Puch abgab, blieb die Titan aufgrund des höheren Kaufpreises weit hinter den 350er Modellen von Puch zurück. Titan war von 1927 bis 1932 der zweitgrößte Motorradhersteller von Österreich. Spätere Titan-Modelle wurden auch mit JAP- und Blackburne-Einbaumotoren konfektioniert. Obwohl Titan von der für 350 cm3 neuen Haftpflichtversicherung und der für diese Kubatur ebenfalls neuen Führerscheinprüfung mit Fahrschulpflicht, den Segnungen des Kraltfahrzeuggesetzes von 1930, verschont blieb, nahm der Absatz an Motorräder rapide ab. Da halfen auch die Neuauflage eines Fahrradhilfsmotors, die seit Beginn existierende Fahrradproduktion und die Titan-Dreiräder nichts, 1932 kam das Ende der Firma. Insgesamt weisen die Firmenunter= lagen ca. 1400 Titan-Einheiten aus, die zwischen 1927 und 1932 hergestellt wurden. R.S. |