Virtuelles Kraftfahrzeug Museum Austria

Grofri

Automobilfabrik Grofri Werke AG

In Atzgersdorf bei Wien etablierte sich am 22. März 1921 die Automobilfabrik Grofri Werke AG. Der Firmenname Grofri ergab sich aus den Besitzern: Ing. Robert Gross und Leopold Friedmann.

Anfangs bot man Sechszylinder Luxus-Tourenwagen mit 12/40Ps an. Im Zuge ihres Werbefeldzuges nahm man an Wettbewerbsfahrten teil. 1922 gewann ein Grofri den ersten Preis beim Ries-Rennen bei Graz in der 3,5 Liter Klasse.

1925 erwarb man von der französischen Firma Amilcar eine Lizenz. Amilcar war mit der Lizenzvergabe großzügig, die Kleinwagen wurden in England, Italien und Deutschland unter Lizenz gebaut.

Anlehnung an den CGS-Grand Sport besaß der Grofri einen 4/20Ps Vierzylinder Reihenmotor mit 1074ccm, seitliche Ventile, Druckölschmierung und ein Dreiganggetriebe. Die Karosserie wur-de den österreichischen Verhältnissen verstärkt angepasst. Dass der Wagen den Ursprung in Frankreich hatte wurde verschwiegen.

In der "Allgemeinen Automobil Zeitung" vom 1. April 1927 erschien ein Artikel: "Kann die Grofri­ Werke AG den Anspruch für sich erheben, den billigsten österreichischen Wagen zu erzeugen. Wie aus einer Reihe von Konkurrenzen und aus den Erfahrungen der Praxis hervorgeht, verbindet die Marke mit dieser heute bemerkenswerten Tugend auch die hoher Qualität und Zuverlässigkeit. Neben dem normalen, gediegenen, für österreichische Straßen und Alpenpässe gebauten, besonders robusten und raschen Zweisitzer, Type A. G. l,4/20 PS, der mit und ohne Vierradbremse geliefert wird , wird auch eine Zwei- und Viersitzer-Sporttype, mit und ohne Kom-pressor, erzeugt. Die Sporttype ist technisch besonders dadurch interessant, daß der Motor mit einem Riccardo-Hochleistungszylinderkopf ausgestattet ist. Die Karosserieausführung zeugt von erlesenem Geschmack und großer Sorgfalt. Bemerkenswert ist, daß die vorderen Kotflügel mit den Vorderrädern schwenkbar sind. Besonderes Augenmerk verdient auch die konstruktiv interessante Grofri Vierradbremse".

1925 wurde der Bau der großen Sechszylindermodelle eingestellt, 1927 auch der Bau der Kleinwagen. 1931 wurde das Grofriwerk wegen prekärer Finanzlage geschlossen.

Der deutsche Ex-Kronprinz Wilhelm war in September 1927 in Wien um in der Wiener Grofri Nie-derlassung eine Probefahrt zu absolvieren. Er war von diesem Wagen so begeistert, dass er einen schnittigen silbergrauen Grofri-Sport sofort kaufte,

Die Grofri wurden mit entsprechenden Karosserien nicht nur zwei-, sondern auch drei- und viersitzig gebaut. Zum Jahresende 1927 traten bei der Familien- AG Zahlungsschwierigkeiten auf, und der Antrag auf Verhängung eines gerichtlichen Ausgleichsverfahrens wurde eingebracht. Mit 17. November 1931 trat das Unternehmen in Liquidation und wurde am 7. Februar 1934 im Handels-register gelöscht.

R.S.

AnnoBeschreibungHeute

Ex-Kronprinz Wilhelm im September 1927 in Wien
Grofri 12/40

Ps/kW: 40/29,6 Zylinder Viertakt Reihenmotor,

Grofri Type A 4/20

Ps/kW: 20/15 Vierzylinder Reihenmotor, 1074ccm, seitliche Ventile, Druckölschmierung, Dreiganggetriebe,

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