ZIL

Die Firma wurde noch vor der Oktoberrevolution 1916 unter dem Namen AMO (Maschinenbau-Aktiengesellschaft - Akzionernoje maschinostroitelnoje obschtschestwo) gegründet. Ursprünglich hätte das Unternehmen in Lizenz der Firma Fiat Lastwagen produzieren sollen. Aufgrund der Schwierigkeiten des Ersten Weltkriegs kam es jedoch zu keiner eigenständigen Produktion und das Unternehmen beschränkte sich auf die Montage von bei Fiat gekauften Bauteilen. Zu einer Serienfertigung kam es erst in der Sowjetzeit.

1924 wurde der erste in Serie gefertigte Lastkraftwagen gebaut. Es war ein Nachbau des FIAT F-15 und erhielt den Namen AMO-F-15. Das Unternehmen wurde damit zum ersten Fahrzeughersteller der Sowjetunion.

Ab 1931 hieß das Kombinat Sawod imeni Stalina ZIS russ. ??C (Stalin-Werk), benannt nach Josef Stalin. Mit der die Entstalinisierung erhielt das Werk nach dem XX. Parteitag der KPdSU, auf dem Chrustschov in einer Geheimrede die Verbrechen Stalins verurteilte, Mitte der 1950er den Namen ZIL oder (SiL) (Sawod imeni Lichatschowa). Lichatschow war Direktor des AMO- bzw. (SIS-)bzw. ZIS-Werkes gewesen und war politisch so unverdächtig, dass das Werk nach ihm benannt wurde.
1992 wurde das Unternehmen privatisiert. Die offizielle Bezeichnung lautet nun Offene Moskauer Aktiengesellschaft "Sawod imeni I. A. Lichatschowa" (AMO-ZIL).

Bei ZIL werden hauptsächlich LKW gefertigt, jedoch stellt die Limousinenfertigung bis zum heutigen Tage eine eigene Sparte dar. In der Sowjetzeit wurden große Limousinen ausschließlich für die oberste Elite des Staates gefertigt. Die Lastwagen wurden während der Sowjetzeit auch in Lizenz in Bulgarien und China hergestellt. Der ungarische Hersteller Ikarus nutzte das Chassis von ZIL.

Paccar arbeitete mit ZIL bei der Produktion der Kenworth-LKW zusammen, und Volvo verhandelte wegen einer Zusammenarbeit bei der Entwicklung der FH12 LKW. Die LKW-Abteilung von ZIL arbeitet mit Caterpillar zusammen und baut Motoren des amerikanischen Herstellers in seine Fahrzeuge ein.

Die Automobile wirken grundsätzlich sehr amerikanisch orientiert und sind auch entsprechend motorisiert (7700-cm³-Motoren). Technisch und optisch sind die Fahrzeuge inzwischen nicht mehr zeitgemäß.


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