Austro Tatra

Österreich war 1919 nun für Nesselsdorfer-Tatra zum Ausland geworden. Es musste ein eigenständiges Vertriebs- und Servicenetz aufgebaut werden.

Als Zentral-Werkstätte kaufte man das Grundstück in der Simmeringer Hauptstraße 96. Hier wurden nicht nur Reparaturen durchgeführt, sondern ab 1924 bereits Karosserien hergestellt. Die Fahrgestelle kamen aus dem Stammwerk in Mähren. Lediglich die Aufbauten wurden in Wien gefertigt.

Damit sank der Einfuhrzoll, denn der errechnete sich nach dem Gewicht des Fahrzeuges.

1923 geht Tatra in Simmering in Serie. Angespornt durch die Rennerfolge und die positiven Erfahrungen der Kunden stiegen die Absatzzahlen. Um die große Nachfrage des „Blechdackel" wie er genannt wurde decken zu können, entschied sich die Unternehmensleitung zu der Serienfertigung.

Der große Durchbruch am österreichischen Markt kam für Nesselsdorfer-Tatra mit dem Typ T11. Dieser Wagen entstammte der Feder des genialen österreichischen Konstrukteurs Hans Ledwinka und zeichnete sich durch eine einfache und robuste Bauweise aus. Der Zentralrohrrahmen und der luftgekühlte Motor wurden zum Markenzeichen der Firma. Bald folgten die größeren 4-zylindrigen Modelle und auch LKWs standen im Verkaufsprogramm.

1932 wurden das kleine 2-zylindrige Modell T12 durch den Typ T57 ersetzt. Dieser Wagen besaß einen 4-Zylindermotor und wurde das Erfolgsmodell der Firma Tatra-Werke Wien in den 30er Jahren. Treu blieb man nicht nur den Konstruktionsmerkmalen wie luftgekühlter Boxermotor, Zentralrohrrahmen und Pendelachse, sondern auch beim Design nahm man die Vorgängerbaureihe als Vorbild. Im Fachjargon nennt man diese Karosserieform „Bügeleisenfront“.

Das Ende des Krieges war gleichzeitig auch die dunkelste Stunde von AUSTRO-TATRA. Was Bomben nicht zerstört hatten, wurde nun von der Besatzungsmacht demontiert


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