Pioniere der ersten Stunde

Die Brüder Fritz und Wilhelm Opel waren - wie konnte es anders sein - von den technischen Möglichkeiten des Automobils hellauf begeistert. Ähnlich wie zuvor bei Nähmaschinen und Fahrrädern spürte die Familie das gewaltige ökonomische Potenzial des Automobils. Nach einigen Informationsreisen, unter anderem zu den ersten deutschen Autorennen, erwarben die Opel Brüder 1899 die Motorwagenfabrik des Dessauer Hofschlossers Friedrich Lutzmann. Die Fahrzeugfertigung konnte beginnen - Opel gehört damit zu den Pionieren des Automobilbaus in Deutschland.

Das erste Automobil entstand noch im selben Jahr in Rüsselsheim: Der "Opel Patent-Motorwagen System Lutzmann" leistete 3,5 PS und fuhr 20 km/h schnell. Noch vor der Jahrhundertwende wurden die ersten elf Fahrzeuge ausgeliefert. Die technische Konstruktion zeigt, dass das Unternehmen schon zu diesem Zeitpunkt auf ganzheitliche, qualitativ hochwertige Lösungen setzte.

Die Kooperation mit Friedrich Lutzmann dauerte zwei Jahre. Ab 1902 wurden Opel Automobile, wie der 9 PS, auf Basis der Fahrgestelle des französischen Konstrukteurs Darracq in Rüsselsheim montiert.

Die Brüder waren ehrgeizig: Wie einst der Vater bei den Nähmaschinen, so erforschten sie intensiv das französische Know-how und verbesserten es gezielt. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Schon im Herbst 1902 kam die erste Opel Eigenkonstruktion auf den Markt. Das Modell 10/12 PS verfügte über einen neu entwickelten Zweizylindermotor. 1903 folgte der erste Vierzylinder

Die Opel Brüder legten noch in einem anderen Segment den Grundstein für späteres Wachstum. 1901 verließ das erste Motorrad ihre Werkstätten. Das "2 PS Motorzweirad" kostete 700 Mark. Mit diesem - im Vergleich zum Auto - günstigen Preis leistete Opel einen Beitrag zur Verbreitung der Mobilität.


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