Gräf & Stift war ein 1904 von den Brüdern Franz, Heinrich und Carl Gräf sowie dem Investor Wilhelm Stift gegründeter österreichischer Automobilhersteller.
Bereits 1893 gründeten die drei Gebrüder Gräf eine Werkstätte, in welcher sie 1898 das weltweit erste Automobil mit Vorderradantrieb herstellten. Diese Technik ließen sie 1900 auch patentieren.
1901 kam der Investor Wilhelm Stift hinzu, woraus 1904 die Gründung des Unternehmens resultierte.
Ab 1905 baute das Unternehmen vor allem große Limousinen (u. a. für die Habsburger) und kleine Busse, die ab 1908 u. a. für den Touristenverkehr in den Dolomiten eingesetzt wurden. Gräf & Stift war in Österreich aber auch ein bedeutender Hersteller von Bussen - sowohl für den Stadt- als auch für den Überlandverkehr - und Aufbauten für Straßenbahnen.
In einem Wagen der Firma Gräf & Stift, im Besitz von Franz Graf Harrach, saß Thronfolger Franz Ferdinand, als auf ihn in Sarajevo das Attentat verübt wurde, welches der Auslöser des Ersten Weltkrieges wurde.
Nach dem 1. Weltkrieg wurden im Stammwerk im Wiener Bezirk Liesing vor allem LKW und Autobusse erzeugt.
1971 wurde Gräf & Stift mit der Österreichischen Automobil Fabriks-AG zur Österreichischen Automobilfabrik ÖAF-Gräf & Stift AG fusioniert und noch im selben Jahr wurde das Unternehmen von der MAN AG übernommen.
1988 errichtete MAN an der Stelle des Gräf & Stift-Stammwerkes in Liesing ein neues Werk. 2004 investierte MAN erneut 7 Millionen Euro für eine hochmoderne und umweltfreundliche Lackiererei und sicherte damit die Arbeitsplätze in Wien ab. MAN - anstelle von Gräf & Stift - ist schließlich nach wie vor der größte Arbeitgeber des Bezirks.
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